ECOLOG-Studie:
Das in Hannover angesiedelte ECOLOG-Institut hat bereits im April 2000 eine
Studie zum Thema "Mobilfunk
und Gesundheit" veröffentlicht. Auftraggeber für diese Studie
waren nicht Mobilfunkgegner, sondern die Mobilfunkbetreiber T-Mobil und
DeTeMobil. Die konkrete Fragestellung lautete: "Bewertung des wissenschaftlichen Erkenntnisstands unter dem Gesichtspunkt des vorbeugenden Gesundheitsschutzes". Die alle Ebenen
der Krebsentwicklung untersuchende Studie belegte diesbezüglich schädliche
Wirkungen bereits bei sehr niedrigen Strahlungsintensitäten (Leistungsflußmengen),
einer Strahlungsbelastung also, der viele Menschen tagtäglich ausgesetzt
sind. Ähnlich niedrige Strahlungsintensitäten verursachen der Untersuchung
zufolge auch eine Schwächung des Immunsystems sowie eine erhöhte Ausschüttung
von sog. Stresshormonen. Weiterhin wurden unter dem Einfluß hochfrequenter
elektromagnetischer Felder in einem Bereich unterhalb der geltenden Grenzwerte
meßbare Veränderungen am Nervensystem nachgewiesen mit Beeinträchtigung
des Denkvermögens. Bezüglich der Fragestellung der Studie wird konstatiert:
"Auf der Grundlage des derzeitigen Erkenntisstandes ist es unmöglich,
das Risiko elektrosensibler Reaktionen für die Allgemeinbevölkerung, die
sich aus sensiblen und nicht-sensiblen Personen zusammensetzt, abzuschätzen
oder gar Empfehlungen für Grenzwerte umzusetzen".
In einer Veröffentlichung des ECOLOG-Instituts aus dem Jahr 2003 (H.-P.
Neitzke et al.: Biologische Wirkungen schwacher HF-Felder und Empfehlungen
zur Begrenzung der Expositionen durch Funksendeanlagen) wird abschließend
festgestellt, dass die "aktuelle Auswertung der wissenschaftlichen
Literatur ... die Hinweise auf gesundheitsschädliche Wirkungen hochfrequenter
elektromagnetischer Felder bei Leistungsflußdichten unterhalb der Grenzwerte
der 26. Bundesimmissionsschutz-Verordnung (BImSchV) verstärkt. Das ECOLOG-Institut
bekräftigt seine Forderung nach einer stärkeren Beachtung des Vorsorgeprinzips.
Insbesondere im Zusammenhang mit der weiten Verbreitung von Mobiltelefonen,
dem Auf- und Ausbau der Mobilfunknetzte, aber auch im Hinblick auf den
Aufbau der Senderinfrastruktur für den digitalen Rundfunk und das digitale
Fernsehen sowie vor dem Hintergrund wachsender Expositionen durch die Emissionen
von Anlagen, die nicht den Bestimmungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes
unterliegen, bestätigt das ECOLOG-Institut seine Vorsorgeempfehlungen:
Der vom ECOLOG-Institut empfohlene Vorsorgewert soll die Bevölkerung vor gesundheitlichen Schäden und Beeinträchtigungen des Wohlbefindens schützen. Er basiert auf Werten für die Leistungsflussdichte, bei denen es ernst zu nehmende wissenschaftliche Hinweise auf solche Wirkungen gibt. Der Vorsorgewert wurde als 1/10 des niedrigsten dieser Werte bestimmt."